Grado

Grado,

 

Stadt in der Provinz Görz, Region Friaul-Julisch Venetien, Italien, an der Adriaküste, 9 100 Einwohner; Seebad; Fischereihafen.

 

Stadtbild:

 

In der Altstadt, einer typisch venezianische Lagunensiedlung, frühchristliche Kirchenbauten: dreischiffige Säulenarkaden-Basilika Sant' Eufemia (früher Dom; 579 geweiht; auf zwei Vorgängerbauten des 4./5. Jahrhunderts) mit Mosaikfußboden (900 m²) des 6. Jahrhunderts und reichem Domschatz; achteckiges Baptisterium (zweite Hälfte 5. Jahrhundert); dreischiffige Basilika Santa Maria delle Grazie (6. Jahrhundert; auf zwei Vorgängerbauten des 4./5. Jahrhunderts) mit Mosaikfußboden (5. Jahrhundert) im rechten Seitenschiff. In der Lagune von Grado liegt die Insel Barbane mit der Wallfahrtskirche Santa Maria (1593, im 17./18. Jahrhundert umgebaut, 1925 erneuert, mit dem Gnadenbild einer byzantinischen Madonna.)

 

Geschichte:

 

Grado, in römischer Zeit als Gradus Stapelplatz Aquilejas, war nach dessen Eroberung durch die Hunnen 452 und die Langobarden 568 Zufluchtsort eines Großteils der Bevölkerung und 568 auch des Patriarchen von Aquileja. Nach der Wahl eines eigenen - zunächst schismatischen - Metropoliten von Aquileja (Altaquileja) durch die langobardischen Suffragane (607) gab es nun zwei Patriarchate (Aquileja). In der Folgezeit blieb Grado in der Entwicklung hinter dem an Bedeutung gewinnenden Venedig zurück. Seit dem 12. Jahrhundert residierten die Patriarchen von Grado (Neuaquileja) in Venedig, auf das 1451 auch der Patriarchentitel übertragen wurde.

 

Literatur:

 

G. Brusin: Aquileia e G. (Padua ⁵1964).